Montag, 23. April 2018

Reisen im Naheland: Museen im Rittergut Bangert, Bad Kreuznach


Ich stelle hier 3 Museen der Stadt Bad Kreuznach vor, die alle im, oder neben dem Schloßpark liegen.
Besucht habe ich diese 3 in einer Sonderführung der Volkshochschule Bad Kreuznach (Meine Stadt)

Ich hatte ein unschlagbar günstiges Rundumglücklich Programm für nur €10,50
Darin enthalten waren Kostümführungen und der Eintritt in die 3 Museen
SchloßParkMuseum, Römerhalle und PuK

Aber wer genug Zeit hat, dem empfehle ich nicht mehr als 2 der Museen an einem Tag zu besuchen, denn mir taten irgendwann ganz schön die Beine weh und mein Hirn verlangte nach einer Pause.





Der Schloßpark ist durch unterschiedliche Eingänge zu erreichen, auch direkt durch die Neustadt (=die Altstadt von Bad Kreuznach)
Er besitzt wunderschönen alten Baumbestand und Grünflächen.
Mitten durch den Park fließt der Ellerbach


Parken kann man zB am PuK.


Zentral im Schloßpark liegt das SchloßparkMuseum
Dieses war der Ausgangspunkt für meine drei Führungen.

In jedem der 3 Museen kann man auch Kombitickets erwerben.
So kosten alle 3 Museen zusammen nur 7,-- Euro und man kann sich 1 Jahr Zeit lassen alle Museen einzeln zu besuchen.

Natürlich gibt es auch Familienpreise und Ermäßigungen.


Je nach Jahreszeit  findet man in den Beeten blühende Blumen.
Früher nannte sich das Gelände Bangert, was übersetzt Baumgarten heißt, also wurde hier schon früh Obstbau betrieben.





Der See war zuerst rechteckig angelegt und wurde dann unter den späteren Besitzern, der Familie Puricelli umgestaltet und zwar liehen sie sich den Gartenarchitekten der Rothschilds aus. Der fand es in Bad Kreuznach so schön, dass er nicht mehr nach Frankfurt zurück kehrte. Ich kann ihn verstehen.



Besonders beeindruckend ist diese riesige Sumpfzypresse, die Knubbel die da so hochstehen sind Atemknie.


Dieser beeindruckende Baum ist noch nicht ganz so alt (ca. 60-70 Jahre) allerdings habe ich da anno 2010 Bilder von den Mädels gemacht.






SchloßparkMuseum



Empfangen wurde unsere kleine Gruppe von der Hausherrin Prinzessin Amalie von Anhalt-Dessau, die im wirklichen Leben die in Frankreich geborene Malika-Elise Goldt ist.

Mit einem bezaubernden Akzent führte uns die Prinzessin durch ihr kleines Schloss und erzählte von ihrem Leben.
Durch eine nicht standesgemäße Liebelei, die nicht ohne Folgen blieb wurde die Prinzessin verbannt, ihr Sohn wurde ihr genommen und wuchs in Frankfurt auf, so zog es Amalie erst Richtung Frankfurt und dann, weil sie eine hervorragende Landwirtin war auch nach Bad Kreuznach.

Die Prinzessin erzählt so fesselnd aus ihrem Leben, ich hänge förmlich an ihren Lippen und muss immer wieder lächeln, auch über die Geschichte, dass sie alle Kühe im Stall beim Namen kannte.


Diese Führung kann man natürlich auch für Gruppen buchen. Man taucht dann eher in die Zeit und das Leben der Prinzessin ein und besichtigt das Haus. Auf Kunstgegenstände wird weniger eingegangen. Wir haben die gekürzte Fassung der 90 Minuten-Tour genossen.

Zum Abschluss begleitet uns die Prinzessin noch etwas und erzählt uns über ihren Garten.
Jetzt wissen wir auch wieso die Straße vor dem Schloßpark Dessauer Straße heißt, es ist der Prinzessin geschuldet.


Museum Römerhalle



Auch in der Römerhalle wurden wir von der Hausherrin empfangen. Silona war die 2. Frau des Hausherren und lebte in unglaublicher Pracht.
Die Villa des Paares war, Achtung, jetzt bitte festhalten, 5000qm groß.
Mir stellte sich natürlich zuerst die Frage "Wer soll das nur alles sauber halten?"
Doch ich denke das extrem reiche Paar hatte genug Sklaven die das erledigten. Ja, Sklaven, das war auch das Geschäft der Familie, Landbau, auch Nahewein natürlich, wurde nur für den Eigenbedarf betrieben. So auch die Lage im schönen Ellerbachtal, nur wenige 100 Meter von der Nahe entfernt und an den Römerstraßen, hier konnte man einfach und schnell ein paar Germanen einfangen und als Sklave verkaufen.

In der Römerhalle kann man 2 wunderschöne Mosaike bewundern. Leider war keine Zeit mehr für den Außenbereich. Ich muss aber zugeben, ich schwächelte schon gewaltig. So lange stehen und zuhören bei diesen waren Temperaturen, deshalb, nehmt euch lieber ein Museum nach dem anderen vor.


Museum für PuppentheaterKultur - kurz PuK



Vom PuK habe ich Euch schon oft erzählt, zB hier, wo das Urmel und die Augsburger Puppenkiste zu Gast waren.
Im PuK empfing uns jetzt keine der vielen Puppen, einer ehemalig privaten Sammlung, aber eine Dame die sehr viel zu erzählen hatte und dann auch eine Puppe tanzen ließ.


Wenn wir auch schon ganz oft im PuK waren, denn immer wenn wir dort zu einer Vorstellung im Theatersaal gehen, dann gehen wir auch immer ein bisschen durch die Ausstellung.

Künftig werde ich viele Dinge mit anderen Augen sehen, denn so eine Führung ist ein wahnsinniger Gewinn. In diesem Fall in wirklich kleinem Kreis war es fast wie eine private Einladung.


Im PuK verbringen auch ganz viele Puppen ihren Ruhestand.
Und in hinteren Teil kann man sich dann endgültig in seine Kindheit zurückversetzen lassen, für jede Generation ist etwas dabei.

Die beiden hinter mir, sind ja etwas jünger als ich ;-)


Ich kann Euch heute noch die Melodie der Kindersendung Kli-Kla-Klawitter Bus vorsingen und mein Cousin hatte die LP, zusammen mit der vom Feuerroten Spielmobil.


Hier sitzen Leute aus allen Generationen auf dem Sofa. Ja, das ist der echte Bernd, dieses nervige Toastbrot. Neben ihm sitzt einer, den kennen eher so alte Leute wie ich und was hab ich ihn geliebt, den "Spatz vom Wallrafplatz". Louisa will heute nach Köln, weil sie hofft die YouTuberin Bibi dort zu sehen, ich habe meine Eltern immer genervt, mal nach Köln zu fahren um den Spatz zu sehen.
Ich musste allerdings über 40 Jahre auf meinen ersten Köln-Besuch warten und da lebte mein Idol schon in Bad Kreuznach.
Ihr könnt ja mal überlegen wer die anderen alles sind, ich kenne sie alle und sollte mal meinen Fernsehkonsum überdenken....dabei hatten wir damals doch nichts, gaaar nichts.


Von diesen beiden gibt es sogar verschiedene Puppen, alle bespielt und original aus der Fernsehserie, die ich mir als Kind natürlich auch rein gezogen habe.
Robbi, Tobbi und das FliWaTüüt, mit der schrecklichen 70er Jahre Musik im Vorspann.

Zusätzlich kann man selbst mal Marionette spielen, denn das PuK ist ein Museum zum anfassen.
Wenn man bei den beiden anderen Museen noch überlegt, ob man Kinder mitnehmen kann, hier dürfen sie nach Herzenslust probieren und spielen, wir Erwachsene dürfen das aber auch ;-)


Das SchloßparkMuseum und das PuK eignen sich hervorragend als Schlechtwetterprogramm, für die Römerhalle sollte man aber auch die Außenbereiche einkalkulieren.
Zudem sind Museen im Sommer bei schönem Wetter meist wundervoll leer und kühl.

Vielleicht sehen wir uns ja mal in einem der Museen des Rittergut Bangert, oder bei einem Puppentheaterstück (es gibt auch Vorstellungen für Erwachsene)


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